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Marienkäfer auf Zitronenmelisse
Marienkäfer auf Zitronenmelisse
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Jeder Gärtner hat eine eigene Beziehung zu Schnecken, meistens wohl eine Örks-Beziehung. Für mich gehören sie mittlerweile zum Gartler-Alltag. Ich wusste ja gar nicht, dass ich Schnecken im Garten habe, bis das Hochbeet in Betrieb war.

Oder vielleicht kamen die Schnecken mit dem Hochbeet, also mit der Erde dafür, oder mit dem Kompost, den ich mir gratis geholt habe. Wer weiß das schon. Wir reden hier über einen 140 m2 Innenhof in Wien Gersthof mit zwei angrenzenden Innenhöfen, die zusammen nicht ganz so groß sind, die aber nicht „bewirtschaftet“ werden. Woher also kommen die Schnecken, wenn sie nicht eingeschleppt wurden?

Jedenfalls habe ich ja zum Glück nicht diese großen, braun-orangen grauslichen spanischen Wegschnecken, sondern ganz kleine, hell- bis beige/braun gescheckten Mini-Schnecken, die dafür umso gemeiner sind, weil sie sich in Erdlöcher verkriechen können. Das weiß ich deswegen, weil ich sie auf der Suche nach meinen Kartoffeln ungefähr 5 cm unter der Oberfläche gefunden habe.

 


Von diesen Biestern habe ich zu Beginn meiner Schneckenjäger-Karriere pro Tag (!) zwischen 100 bis zu 150 Stück (!!!) abgesammelt. Allerdings hauptsächlich in der Wiese, aber natürlich auch im Hochbeet. Über die Jahre ergibt das wahrscheinlich mehrere Tausend Schnecken.

Und ich habe Schnegel

Sehr, sehr viele Schnegel (oder Tigerschnegel). Kaum geschrieben höre ich euch schon freuen: „Oh, nett, das sind ja die Guten, die fressen ja nur andere Schneckeneier.“ Stimmt, das kann man überall nachlesen, und: sie fressen nur abgestorbene Pflanzenteile, nichts Frisches, Salat & Co lassen sie in Ruhe.

Wahrscheinlich stimmt das auch. Mit Betonung auf „auch“. Aber halt nicht nur. Obwohl es bei mir, und sicher in jedem Garten, genug abgestorbenes Pflanzenmaterial gäbe, fressen sie auch gerne frischen Salat. Erdbeeren lieben sie, auch an Zucchini und Artischocken knabbern sie ordentlich herum, von meiner Hosta haben sie voriges Jahr nur die Stängel übrig gelassen. Damit ist für mich klar: sie sind NICHT meine Freunde, sie werden abgesammelt und vernichtet.

 



Früher habe ich die verschiedensten Methoden versucht, den Schnecken zu Leibe zu rücken, angefangen mit halb gefüllten Biergläsern (örks), Schneckenfallen und sogar Schneckenkorn. Nur von Salz streuen und durchschneiden habe ich nie etwas gehalten. Alle diese Methoden haben den selben Nachteil: sterbende oder tote Schnecken locken andere Schnecken zwecks deren Verzehr an. Diese Art der Bekämpfung habe ich also bald aufgegeben und bin zum Absammeln übergegangen. Dafür habe ich ein 1-Liter-Gefäß mit Henkel, in das ich fast kochendes Wasser fülle, und 1 große Pinzette und natürlich eine starke Taschenlampe: Schnecke schnappen, ab ins heiße Wasser, tot. Ich glaube, dass sie auf diese Art schnell sterben und keine unnötigen Qualen erleiden müssen. Am Ende der Jagd wird die Beute dann im Klo entsorgt. Fertig.

Neues von der Front

Erst in den letzten Tagen habe ich durch einen Zufall Neues über Schnegel – und auch Schnecken – gelernt: sie lieben Schwammerln (Pilze). Unter meinem Haselnuss ist ein hübscher kleiner Pilz gewachsen, er hat so nett ausgesehen, dass ich ihn fotografiert habe. Am Abend des selben Tages komme ich auf der Suche nach Schnecken zu dieser Stelle und siehe da: dieser Pilz war fast komplett weggefressen, sternförmig rundherum angeordnet waren 6 Schnegel verschiedener Altersklassen bei ihrer Mahlzeit zu beobachten. Für mich insofern sehr praktisch, weil ich mit einem Schlag 6 Schnegel „ernten“ konnte.

 



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Und weil man Erlerntes ja auch nutzen soll, wollte ich herausfinden, ob das mit Köder-Schwammerln auch funktioniert. Ich habe also Champignons besorgt, braune, bio natürlich, und sie an den üblichen Schnecken-Fundstellen ausgelegt. Um´s kurz zu machen: es funktioniert, ich konnte bei den Ködern jeweils mehrere Schnegel absammeln.


Ihr könnt es ja mal probieren ;)

Die Eier nicht vergessen

Das Schlimme ist ja, dass 1 Schnecke 300 bis 400 Eier legen kann. Das heißt, übersieht man beim Absammeln 1 Schnecke, könnte man 300 neue Schnecken heranzüchten. Kommen 10 Schnecken so weit, dass sie Eier ablegen, kann man mit rund 3.000 neuen jungen Schnecken rechnen. In unserem Hof könnten die gar nicht mal weg kommen, sie wären ja eingesperrt. Eine Horrorvorstellung. Also werde ich weiterhin absammeln, nicht jeden Tag, aber zwei bis drei Mal pro Woche.

Aber die nächtliche Schneckenjagd hat auch nette Momente, wenn man zum Beispiel an verregneten Tagen unzähligen Regenwürmern begegnet, die sich schlagartig in ihre Löcher zurückziehen, sobald sie der Schein der Taschenlampe trifft. Nur die, die eng umschlungen an ihrer Vermehrung arbeiten, kann man in Ruhe fotografieren. Es könnte aber auch sein, dass man es hinter einem Blumentopf ganz leise schmatzen hört und beim Nachsehen dem Mäuschen in die Augen schaut, das wohl irgendwo zwischen Schuppen und Zaun gewohnt hat. Beim Abreißen des alten Zauns habe ich dutzende gelochte Haselnüsse gefunden.

 



Zum Schluss möchte ich noch die schlechte Qualität der Fotos erklären: mit der Lampe in der einen und dem Handy in der anderen Hand gelangen sie einfach nicht besser. Noch dazu leuchtet meine Lampe ziemlich hell, was wiederum diese überbelichteten Stellen zur Folge hat.

Und wer jetzt nur mehr Gutes über Schnegel lesen möchte, geht am Besten auf eine Fan-Website: www.schnegel.at

Wer hingegen über verschiedenste Möglichkeiten der Schnecken-Bekämpfung nachlesen möchte, findet auf ratgeber-hochbeet-kaufen.de nützliche Informationen.

 

 

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Die bioGartler-App

Tut mir sehr leid, aber etwas mehr als 3 Jahre nach dem Release (online seit 16.10.2020, iOS & Android) werde ich ab Jänner 2024 die bioGartler-App nicht mehr updaten (lassen) (können).

Die Kosten, die App rein technisch aktuell zu halten, übersteigen die Einkünfte um ein Vielfaches, das kann ich leider nicht mehr finanzieren. Das wird zur Folge haben, dass sie irgendwann aus den Stores verschwinden werden.

Vielleicht findet sich ja ein Sponsor?

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Christoph Foto

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